Bettina Lamprecht

 

Zur Geschichte des Patchwork

Der Ursprung dieser Technik kommt aus dem Orient. Die ersten Patchworkarbeiten lassen sich zurückverfolgen in die Gegend um Kairo in Ägypten vor mehr als 3000 Jahren. Patchworkarbeiten werden auch in ägyptischen Wandzeichnungen aus dem 9. Jahrhundert vor Christi während der Herrschaft Ramses III. dargestellt. Man vermutet, daß die Handarbeitstechnik dann von Händlern nach China und Japan und später von dort aus nach Deutschland gebracht wurde.

Im 11. Jahrhundert brachten Kreuzfahrer, die die dekorativen Banner und Zelte der Sarazenen gesehen hatten, diese mit nach England, wo man die Technik benutzte um klerikale Gewänder und Wandbehänge zu verzieren. Im 16. – 17. Jahrhundert wurden Quilts in den zugigen, unbeheizten Behausungen als Wandbehänge und Bettdecken benutzt.

Um 1700 können es sich die Menschen erlauben, Quilts als Dekorationsgegenstände für ihre Wohnungen zu benutzen, wattierte, gequiltete Kleidung war ”der letzte Schrei”. Um 1800 sah man Pachwork und Quilting als praktische Handarbeit, um die Armen warm zu halten. In bürgerlichen Kreisen wurde sie als unverzichtbarer Bestandteil der Erziehung junger Mädchen angesehen. Quilts waren Bestandteil jeder Aussteuer, und ihre Techniken wurden von Generation zu Generation weitergegeben.

Oft läßt sich das Alter historischer Quilts verläßlich, durch die als Einlagepapier verwendeten Zeitungen, bestimmen.

Die ersten Siedler brachten die Tradition des Nähens dieser Decken nach Amerika, und man findet dort die ersten Arbeiten aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Diese Decken gehörten zu jeder Aussteuer einer  Frau. Sie besaß meist 13 Stück, wobei die Dreizehnte ihre Hochzeitsdecke war. Die Motive der Grundmuster waren Bestandteil des Lebens und sie sind uns mit Namen wie ”Log – Cabin” ( Blockhaus ),  ”Pineapple” ( Ananas ),  ”Windmill” ( Windmühle ) oder ”Flower – Basket” ( Blumenkorb ) etc. erhalten.

Ein besonderes Augenmerk gilt den Arbeiten der ”Amish – People” aus der Schweiz und Deutschland. Diese Einwanderer sind Anhänger des strengen Mennoniten Jacob Ammann, der im 17. Jahrhundert gelebt hat. Sie leben heute in 20 US – Bundesstaaten und in Ontario – Kanada. Heute noch leben die ”Amish” nach ihren alten Existenzgesetzen, kein elektrisches Licht und keine Maschinen. Sie führen ein einfaches Leben, in dessen Zentrum die Religion steht. Ihre Kleidung ist dunkel und unauffällig. Aber ganz anders ihre Quilts: Rosa-, Violett-, Grün- und Rottöne verblüffen einen. Man staunt über die Farbvielfalt und die Farbabstufungen in einem einzigen Quilt, von ganz dunkel bis zu leuchtenden Pastelltönen.

Inzwischen werden aus Patchwork – Quilt – Arbeiten nicht nur Bettdecken gemacht, sondern es hat sich auch ein neuer Weg zur textilen Kunst entwickelt. Es gibt jährlich weltweit eine große Anzahl von Wettbewerben und Ausstellungen.

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Bettina Lamprecht

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 PATCHWORK